EinStein würfelt nicht!

Ein schnelles Zweierspiel für Jung und Alt;

von Ingo Althöfer, Copyright 2004.

Der Spielplan hat 5x5 Felder, und jeder Spieler sechs Steine mit Nummern 1 bis 6; es gibt einen normalen Würfel. Zu Beginn liegen die Steine von Spieler I auf den sechs Feldern links oben, und die des Gegners auf denen rechts unten. Spieler I darf nach rechts, nach unten und diagonal nach rechts unten ziehen, immer ein Feld weit. Der Gegner zieht umgekehrt nach links, nach oben und diagonal nach links oben. Steht auf dem Zielfeld eine andere Figur -- egal ob vom Gegner oder eine eigene -- so wird diese geschlagen und aus dem Spiel genommen.

Die Spieler ziehen abwechselnd. Aussetzen ist nicht erlaubt. Bevor ein Spieler zieht, würfelt er. Hat er noch einen Stein mit der gewürfelten Zahl auf dem Brett, so zieht dieser. Spannend wird es, wenn eine Zahl gewürfelt ist, zu der man keinen Stein mehr hat. Dann darf man mit der nächstgrößeren oder der nächstkleineren Nummer ziehen, die man noch hat. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Der Spieler hat noch die Steine 1, 4, 6 und würfelt eine 3. Dann muss er mit der 1 oder der 4 ziehen. Gewonnen hat, wer das Eckfeld des Gegners mit irgendeinem eigenen Stein erreicht. Verloren hat, wer keinen Stein mehr auf dem Brett hat.

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Eine Musterpartie

Ende Februar 2005 wurde der Holländer Theo van der Storm im Internet als erster "EinStein würfelt nicht"-Meister proklamiert. Darauf forderte ich ihn zu einem Schaukampf, der vom 5. bis 7. März als Fernpartie im Forum der "Computer Chess Clubs" ausgetragen wurde. Das Ergebnis: Theo van der Storm durfte sich nach sieben spannenden Zugpaaren als Sieger feiern lassen.

Natürlich kann eine einzelne Partie nicht darüber entscheiden, welcher von zwei Spielern der bessere ist. Doch zeigten die "Live"-Kommentare von Theo, dass er wirklich tief in die Geheimnisse des Spiels eingedrungen ist. Theo: "The game is more subtle than you think!" Die Partie ist in den folgenden Bildern Schritt für Schritt dargestellt.

Ingo Althöfer -- Theo van der Storm

Ich hatte Blau und durfte beginnen, mit einer gewürfelten 1.

So muss ich mich gleich selbst schlagen. Das ist aber nicht schlimm: Jeder nichtvorhandene Stein vergrössert die Mobilität der verbleibenden.

Theo würfelt eine 6 und schlägt FREIWILLIG seine eigene 3!

Bei der gewürfelten 5 hat Blau jetzt schon die Wahl, mit der 4 oder der 6 zu ziehen. Es hat sich also gelohnt, die eigene 5 zu killen.

Mit der 6 habe ich bei vollem Bewusstsein meine 2 geschlagen, was die 1 und die 3 beweglicher macht.

Theo nutzt seine gewürfelte 3, um mit der 2 oben herum einen Flankenlauf zu starten.

Über die zwangsweise zu setzende 4 war ich gar nicht glücklich. Viel lieber hätte ich Theos Flanken-2 geschlagen.

Seine nächste 3 nutzt Theo, um mir die 3 zu schlagen. Sein 2-Stein kann von Blau schon nicht mehr aufgehalten werden. Kann der Würfel mir noch helfen?

Theo würfelt seine erste "echte" 2 und ist mit dem 2-Stein gleich nur noch einen Schritt vom Sieg entfernt.

Im Internet erklärte Meister van der Storm direkt nach der Partie ganz konkret, warum es für ihn hier mit Abstand der beste Zug ist, die blaue 4 zu schlagen. "It is more subtle than you think ...".

Komme ich doch noch zuerst ins Ziel?

Nein, Grün locht ein! Nur wenn Theo eine 6 gewürfelt gehabt hätte, wären meine Chancen sprunghaft angestiegen.

Vielleicht sollte Theo den Künstlernamen "van der Steen" annehmen ...


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